02.09. Vorgehen bei Betalaktam-Allergie („Penicillinallergie“)
Vorgehen: Anamnese: Allergie bekannt, wenn ja: s. unten Allergie anamnestisch: zuletzt vor wie vielen Jahren, welches Präparat peroral/intravenös, welche Symptome, wann nach Einnahme? |
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Kategorie I: vage Angabe der Symptome, vorwiegend gastrointestinale Symptome; milde Exantheme 1 Woche nach Beenden der Behandlung -> keine Einschränkung Kategorie II: Exanthem auf bestimmte Antibiotika, keine Symptome der Kategorie III; -> falls bei Penicillinen: Einsatz von Cephalosporinen (Cave: Außer Cephalosporine der 1. Generation mit Amino-Benzyl-Seitenkette wie Cefaclor und Cefalexin), Carbapenemen jedoch möglich. Kategorie III: Urtikaria/Blasenbildung (Soforttypreaktion), Quinke-Ödem, Kreislauf- oder Atemprobleme -> keine Betalaktame, ggf. infektiolog./dermatolog. Konsil zur Antibiotika-Auswahl, Allergietestung im Verlauf Kategorie 0: Angaben unklar bzw. nicht zu erheben -> Vorgehen wie bei Kategorie III; alternativ: Penicillin Allergy Decision Rule (PEN-FAST) (mdcalc.com) Bei bestehendem relevanten Allergieverdacht: allergologische Abklärung binnen 12 Monaten im Intervall. Bei Verdacht auf stattgehabter Soforttypreaktion: Fotodokumentation, Bestimmung von Tryptase |
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Hintergrund Nur ca. 10% der Patienten mit Angabe von Penicillin-Allergie weisen überhaupt eine solche auf. Die Angabe von Penicillinallergie führt jedoch, je nach Studie, zu schlechterem Outcome, mehr Resistenzen und Nebenwirkungen |
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erstellt: PD Dr. med. univ. Ulrich Matt | Freigabe: 08/2024 |