Unser Leitbild
Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH – Standort Gießen, ist Teil eines Klinikums der Maximalversorgung. Sie leistet die Pflichtversorgung aus ihrem Aufnahmegebiet sowie die Regelversorgung für alle Menschen, die einer stationären, tagesklinischen, nachtklinischen oder ambulanten psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung bedürfen. Außerhalb der klinischen Versorgung wird Forschung und Lehre, an den Fachbereich gekoppelt, durchgeführt.
Unser zentrales Ziel ist ein optimales therapeutisches Ergebnis durch Kontinuität und Flexibilität in der therapeutischen Beziehung.
Der Hilfe- und Behandlungsbedarf psychisch kranker Menschen ist komplex und verändert sich stetig im Laufe einer Behandlung. Das bedeutet für uns, therapeutische Angebote und Strukturen kontinuierlich den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Patienten flexibel anzupassen.
In diesem Rahmen verpflichten wir uns, jedem Patienten, der sich uns anvertraut,
- zu helfen, seine psychische Erkrankung zu akzeptieren und zu bewältigen,
- zunehmend kompetent bezüglich der eigenen Erkrankung zu werden,
- bei akuten oder chronischen psychischen oder sozialen Handicaps zu einem Höchstmaß an Selbständigkeit und Lebensqualität zu verhelfen,
- Respekt entgegenzubringen und seine Therapiewünsche anzunehmen,
- die höchste Qualität eines Fachkrankenhauses anzubieten,
- in einer menschlichen Umgebung eine ganzheitliche Versorgung zu sichern.
Wir verstehen uns als kompetenter Partner
- der zuweisenden Haus- und Fachärzte sowie gemeindenaher psychiatrischer Einrichtungen,
- der Patienten und deren Angehörigen, die sich in kritischen Situationen ihres Lebens an uns wenden,
- der Kostenträger, die von uns Krankenhausleistung auf hohem qualitätsgesicherten Niveau erwarten.
Der Wille zu Spitzenleistungen und hoher Behandlungsqualität ist der Weg zu unserem Klinikerfolg und dem persönlichen Erfolg eines jeden Mitarbeiters. Wir ergänzen unsere eigenen Konzepte und Dienstleistungen integrativ mit Leistungen anderer Anbieter durch enge Vernetzung im Gemeindepsychiatrischen Verbund. Wir entwickeln unsere Therapiekonzepte auf Basis therapeutischer und wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit. Wirtschaftliches Handeln unter Berücksichtigung der sich ständig wandelnden und wachsenden Anforderungen ist für uns eine Verpflichtung, deren Einhaltung wir durch ressourcenorientiertes Arbeiten Rechnung tragen. In diesem Rahmen streben wir die Zufriedenheit unserer Patienten, deren Angehörigen und der zuweisenden Einrichtungen und Ärzte an.
Als lernende Organisation pflegen wir Information und Wissen. Sie sind unsere wichtigsten Ressourcen für unseren gemeinsamen Erfolg. Wir sind bereit, kontinuierlich unsere soziale und fachliche Kompetenz durch Fort- und Weiterbildung zu optimieren. Dazu fördern und fordern wir Motivation, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein. Wir betreiben integrative Psychiatrie und Psychotherapie und berücksichtigen psychodynamische und verhaltenstherapeutische Aspekte, daneben spielen Soziotherapie und Milieutherapie eine zentrale Rolle. Wir halten psychische Störungen nicht für ein Geschehen, das nur das Gehirn betrifft. Wir berücksichtigen und integrieren biologische, psychologische und soziale Anteile in der Behandlung und bilden uns in allen drei Bereichen kontinuierlich weiter. Wir integrieren das soziale Umfeld unserer Patienten und im besonderen Maße die Angehörigen in den Behandlungsprozess. Als Universitätsklinikum besitzen wir die Möglichkeit, neben bewährten Therapiemethoden auch neueste Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Forschungsarbeiten in diesen Prozess mit einfließen zu lassen.
Pflegeleitbild
Das Pflegeleitbild dient zur:
- Information für die Öffentlichkeit
- Orientierungshilfe für psychisch Kranke sowie deren Angehörige bei der Auswahl der Klinik, mit der Möglichkeit dies als Qualitätsmaßstab anzusetzen.
- Credo unserer Abteilung für Ärzte, pflegende und betreuende Personen und Einrichtungen außerhalb der Klinik,
- Möglichkeit pflegerische Prioritäten und Arbeitsinhalte zu erkennen und sich damit auseinanderzusetzen,
- Integrations- und Informationshilfe für neue Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen und Auszubildende,
- Verpflichtung zur Kooperation mit anderen Berufsgruppen
Pflegephilosophie:
Unser pflegerisches Handeln beinhaltet die Wahrung der Würde des Menschen. Hierbei beachten wir die Einheit von Körper, Geist und Seele sowie die soziokulturelle Herkunft des Einzelnen. Unter dem Aspekt der ganzheitlichen Pflege verstehen wir daher die Wahrung und Erhaltung der Selbständigkeit der Patientinnen und Patienten, die Förderung von gesundheitlichem Verhalten sowie die Unterstützung bei der Rehabilitation. Dies umfaßt für uns die Integration des gesamten sozialen Umfelds unserer Patientinnen und Patienten und im besonderen Maße die Einbeziehung der Angehörigen in den gesamten Pflegeprozess. Gleich seiner sozialen oder kulturellen Herkunft behandeln wir jeden Menschen mit Achtung, Respekt und unter Einhaltung all seiner Rechte. Dafür setzen wir uns gemeinsam für die Verwirklichung unseres Leitbildes ein.
Pflegerische Zielsetzung unserer Arbeit:
Wir verstehen Pflege als Unterstützung in allen Lebenssituationen, im Spektrum zwischen Gesundheit und Krankheit, Leben und Sterben. Pflege ist daher eine unabdingbare, sorgfältige und würdige Hilfestellung in Lebenskrisen, bei Krankheit, Behinderung und Tod. Pflege ist aber auch Aktivierung der Patienten. Wir fordern auf zur Selbständigkeit und Entscheidungsfähigkeit, eigenverantwortlicher Mitbestimmung und Gestaltung im gesamten Behandlungsprozess.
Theoretische Grundlagen:
Unsere pflegerische Arbeit basiert auf dem Krankenpflegeprozess. Dieser beinhaltet die Sammlung von Informationen über den Patienten, das Erkennen von Problemen und Ressourcen, das Vereinbaren von Zielen und das Planen von Maßnahmen die zur Zielerreichung führen. Die Durchführung der Maßnahmen und deren Wirkung unterliegt einer ständigen Überprüfung und der Anpassung an die aktuelle Situation. In diesen Prozess ist der Patient von Anbeginn mit einbezogen. Auf diesen Prozess aufgebaut arbeiten wir nach dem Pflegemodell nach Nancy Roper. Dieses beschreibt die Aktivitäten des täglichen Lebens, deren unterschiedliche Bedeutung in physischer, psychischer und sozialer Interaktion und sieht den Menschen in seiner Individualität.
Die Pflegenden:
Um die genannte Philosophie zu leben und die gesteckten Ziele zu erreichen, bedarf es einer Mitarbeiterführung die es ermöglicht:
- Sinn im täglichen Tun zu finden,
- Motivation für Eigeninitiative und Eigenentwicklung zu schaffen und zu fördern,
- Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen zu fördern und zu unterstützen,
- Raum für Innovation zu schaffen und die Auseinandersetzung mit Neuem zu ermöglichen,
- soziale Kompetenz zu erlangen,
- Die Bereitschaft zu fördern, sich fortzubilden und sich einem lebenslangen Lernprozess zu öffnen.
Daher gilt es, befähigte Mitarbeiter in einem Team zu vereinigen, die sowohl auf fachlicher als auch auf sozialer Ebene Kompetenz erweisen. Wir sehen die Pflegenden als lernfähige, motivierte und nach selbstverantwortlichem Handeln bestrebte Berufsgruppe. Teamarbeit in der eigenen Berufsgruppe, aber auch multiprofessionell, also mit allen an der Betreuung der Patienten betrauten Personen, gelten als Selbstverständlichkeit. Die für dieses Anforderungsprofil notwendige persönliche Weiterentwicklung und Bildung der Pflegenden wird durch Fort- und Weiterbildung unterstützt und gefördert. Supervision als Instrument zum Verständnis des Individuellen und des Miteinanders ist eine notwendige Installation in den einzelnen Teams.